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Werte: 18,00 und 20,00 DKK. Nummern: FO 894-95. Grösse: 40,0 x 26,5 mm. Künstler: Edward Fuglø. Drucktechnik: Offset. Druckerei: OeSD, Österreich. Gebührensatz: Kleinbriefe nach Europa und anderen Ländern, 0-50 g

Nationaltracht III - Satz postfrisch

Mit der dritten und letzten Ausgabe in unserer Reihe über die färöische Nationaltracht sind wir nun bei der Kopfbedeckung angelangt - Haube und Mütze

Ausgabedatum: 24.09.2018
Artikelnr.: PPA010918
Wert: 38,00


Die färöische Nationaltracht III – Haube und Mütze

 

Mit der dritten und letzten Ausgabe in unserer Reihe über die färöische Nationaltracht sind wir nun bei der Kopfbedeckung angelangt.

 

Frauentracht

Die traditionelle Kopfbedeckung der Frauen war wie im übrigen Europa eine sogenannte Haube. Die Haube ist eine Art Kapuze, die den Schädel, den Nacken und den hinteren Teil der Schläfe bis auf oder über die Ohren bedeckt – nicht jedoch die Stirn. Die Kopfbedeckung ist aus dem Mittelalter bekannt, wo Frauen wie Männer Hauben tragen konnten. Bei den Männern war sie ein Statussymbol, denn die mittelalterlichen Ritter trugen eine dicke Haube unter dem Helm, um die Wucht von Schlägen gegen den Kopf abzufangen – und ohne Helm, um hervorzuheben, dass sie Ritter waren. Dieser Brauch verbreitete sich unter anderen Männern mit weniger lebensgefährlichen Berufen, jedoch mit einer dünneren Haube. Für Frauen war die Haube eher ein Keuschheitssymbol. Ehrbare Frauen bedeckten stets ihr Haar, was man heute noch in konservativen christlichen Glaubensgemeinschaften wie Amish und Mennoniten beobachten kann. In meiner Kindheit trugen die weiblichen Offiziere der Heilsarmee als Teil ihrer Uniform ebenfalls schwarze Häubchen.

 

Der praktische Sinn und Zweck der Haube war bei Frauen jedoch, die Frisur zu halten und die Haare gegen Regen, Wind und die Elemente im Allgemeinen zu schützen. Da die Sonne für färöische Frauen kein Problem darstellte, war die ansonsten recht bekannte europäische Haube mit Schirm nicht besonders verbreitet. Stattdessen war die zweiteilige Haube, wie sie auf der Briefmarke abgebildet ist, die üblichste Variante. Die Hauben waren in der Regel dunkel, wenn auch in unterschiedlichen Farben. Sie wurden mit Seidenbändern gehalten, in Rot für Mädchen und junge Frauen, in Blau für ältere Frauen. Witwen trugen zum Zeichen der Trauer dunkelblaue Bänder. In einigen Quellen werden auch gemusterte Bänder erwähnt, aber diese waren wohl nicht sehr üblich. In den letzten Jahrzehnten ist die Haube bei Frauen in Nationaltracht aus der Mode gekommen. Sie ist jedoch weiterhin ein Teil der Kleinmädchentracht.

 

Männertracht

Das auffälligste Kleidungsstück der männlichen Nationaltracht ist die charakteristische Mütze: eine Zipfelmütze, die der französischen Jakobinermütze ähnelt – und nicht mit der vornehmeren stavnhetta verwechselt werden darf, die auf einer färöischen Briefmarke vom 10.04.1989 abgebildet ist. Die gewöhnliche färöische Zipfelmütze wurde traditionell aus Beiderwand hergestellt. Sie ist entweder rot mit schwarzen Streifen oder blau mit schwarzen Streifen – die blaue Variante wird am häufigsten von älteren Männern getragen. Oben wird die Mütze in 13 Falten zusammengefasst, so dass sie am Ende abgeflacht ist. Der abgerundete Zipfel wird heute seitlich nach unten umgelegt und festgenäht. Die Mütze wird dabei wie ein militärisches Schiffchen getragen, mit scharfer Kante vorn und hinten. Es herrscht eine gewisse Uneinigkeit darüber, an welcher Seite der Zipfel anliegen soll, meist sitzt er jedoch links, so dass der Träger die Mütze mit der linken Hand lüften und mit der rechten Hand grüßen kann. In früheren Zeiten nähte man den Zipfel nicht fest – auf alten Bildern kann man sehen, dass die Mütze ganz beliebig getragen wurde, ohne darauf zu achten, zu welcher Seite der Zipfel fiel. Ich erinnere mich aus meiner Kindheit noch an einen alten Mann, der seinen Rolltabak in der Mütze mit sich herumtrug. Wie üblich es gewesen ist, den Zipfel als Tasche zu benutzen, vermag ich allerdings nicht zu sagen.

 

Damit sind wir am Ende der Briefmarkenserie von Edvard Fuglø über die färöische Nationaltracht angelangt - über die Alltagskleidung aus dem neunzehnten Jahrhundert, die zur nationalen Galauniform der Gegenwart wurde und von Jung und Alt zu festlichen und feierlichen Anlässen getragen wird.

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