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Werte: 17 und 20 DKK. Nummern: FO 835-36. Grösse: 40,0 x 26,5 mm. Künstler: Edward Fuglø. Drucktechnik: Offset. Druckerei: OeSD, Österreich. Gebührensatz: Klein- und Grossbriefe nach Europa, 51-100 g

Die färöische Nationaltracht I - Satz postfrisch

Die färöische Volkstracht wird bei festlichen Gelegenheiten getragen wie z. B. bei Hochzeiten und an Nationalfeiertagen.

Ausgabedatum: 26.09.2016
Artikelnr.: PPA000916
Wert: 37,00


Die färöische Nationaltracht I

Besuchern der Färöer wird es kaum entgangen sein, dass viele Färinger auf Feiern und Ortsfesten ihre Nationaltrachten tragen. Männer in Kniebundhosen und den typischen färöischen Mützen, Frauen in bodenlangen Röcken mit hübsch bestickten Schürzen und Schultertuch sowie fein gearbeitetem Silberschmuck.

Eigentlich ist der Brauch, Nationaltracht zu tragen, nicht sonderlich alt. Die Trachten haben ihren Ursprung in der täglichen Kleidung bis Mitte des 19. Jahrhunderts und begannen sich erst Ende des 19. Jahrhunderts zur Zeit der Nationalbewegung deutlich von der Alltagskleidung abzusetzen. Die Bezeichnung „føroysk klæði“ (färöische Kleider) ist im Gegensatz zum Begriff „donsk klæði“ (dänische Kleider) zu sehen, der in Geschäften gekaufte Bekleidung bezeichnete, und bedeutet nicht unbedingt Festkleidung. Nachdem es immer üblicher wurde, gekaufte Kleidung zu tragen wie die meisten Europäer, wurde die traditionelle Kleidung zu einer Klasse für sich. In meiner Kindheit gab es immer noch vor allem ältere Männer, die täglich Kniebundhosen, Strickjacke und Mütze trugen.

Doch wie gesagt, im Laufe der Zeit und vor allem während der nationalromantischen Bewegung des 19. Jahrhunderts erhielten die färöischen Kleider langsam den Status von Festkleidung. Seit den Anfängen ist es zu einigen Veränderungen und einer gewissen Standardisierung der Frauen- wie auch der Männertracht gekommen, so dass man nun von einer eigentlichen Nationaltracht sprechen kann. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Nationaltracht immer seltener getragen, erlebte in den letzten 20 bis 30 Jahren jedoch eine starke Renaissance, die teilweise auf den erneut aufblühenden Nationalismus zurückzuführen ist, der aus der schweren Finanzkrise auf den Färöern in den 90er Jahren resultierte.

Wir werden in drei jährlichen Briefmarkenausgaben Aspekte der Frauen- und der Männertracht beleuchten.

Torso – Frauentracht
Die Strickjacke der Frauentracht ist kurz und enganliegend. Sie ist vorn offen und hat einen breiten Halsausschnitt. Traditionell ist die Strickjacke rot mit kleinen schwarzen Mustern, in selteneren Fällen blau mit dunkelblauen Mustern. In jüngerer Zeit hat man damit begonnen, mit Farben wie Violett, Grün oder Rot zu experimentieren, um nur einige Beispiele zu nennen.

Unter der Öffnung vorn trägt man eine sogenannte „Brust“, einen Brustlatz. Er war früher bei dieser Tracht nicht üblich, sondern stammt von der alten Festtracht „stakkur“. Damals wurde der Einsatz aus Wolle gestrickt oder gewebt und gewalkt oder gefilzt, heute besteht er dagegen aus gefüttertem Velours oder einem ähnlichen Stoff. Der Brustlatz hat zwei Funktionen: Zum einen soll er ausgleichend wirken, wenn die Frau sich, nun ja, etwas auslegt, damit sie die Strickjacke weiterhin tragen kann. Die andere Funktion ist die einer hervorhebenden Unterlage für den Silberschmuck der Tracht.

Um die Strickjacke eng an den Oberkörper zu schnüren, benutzt man eine Silberkette, eine sogenannte „stimi“. Die Kette wird durch Ösen gezogen, „malja“ auf Färöisch, die an beiden Seiten der Jackenöffnung sitzen. Am Ende der Kette hängt eine Silbernadel, die „sproti“ heißt und nach dem Schnüren an der Strickjacke befestigt wird. Eine Quelle berichtet, dass die Kette früher nur bis unter die Brust reichte, um diese zu betonen. Nun wird sie jedoch auch über die Brust geführt.

In der Taille tragen die Frauen einen breiten schwarzen Gürtel mit einer verzierten Silberschnalle. In seltenen Fällen besteht der gesamte Gürtel aus verzierten Silberplatten.

Oben am Brusteinsatz trägt man eine große verzierte Silberbrosche, mit der das Schultertuch gehalten wird. Brosche und Gürtelschnalle sollen nach Möglichkeit zueinander passen.

Insgesamt spielt der Silberschmuck eine große Rolle für die Tracht. Es gibt Frauen, die bereits mit dem Sammeln der Einzelstücke anfangen, die einmal zusammengehören sollen, wenn ihre Töchter noch klein sind. Der Silberschmuck wird auch oft von der Mutter an die Tochter vererbt. Die Gestaltung von Broschen und Silberschnallen variiert. In den letzten Jahren sind weitere färöische Motive hinzugekommen.

Torso – Männertracht
Die Tracht der Männer besteht zuunterst im Allgemeinen aus einem weißen Hemd. Über dem Hemd wird eine Weste mit sechs Silberknöpfen, zwei kleinen Taschen und ausgeklügelten Stickereien mit Blumenmotiven getragen. Die Weste ist vorn entweder rot oder schwarz. Es gibt auch eine weiße Variante als Hochzeitsweste für den Bräutigam.

Über der Weste trägt der Mann eine strickjackenartige Knöpfjacke, die vorn offen und beidseitig mit Silberknöpfen besetzt ist. Die Strickjacke wird meist offen getragen und nur oben von einer kurzen Silberkette zusammengehalten, an deren Enden Silberknöpfe sitzen. Die Knöpfjacke ist entweder einfarbig dunkelblau aus gestrickter und gefilzter Wolle oder, wie auf der Briefmarke, hellblau mit dunkelblauem Muster.

Anker Eli Petersen

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