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Janus Djurhuus - Block postfr.

Janus – der mit den vielen Gesichtern. Der färöische Dichter der wilden Gefühle, dessen Worte innerliche Augenblicksbilder weit im Grenzland der Sinne malen.

Ausgabedatum: 20.09.2004
Artikelnr.: PPS990904
Wert: 75,00


Mein Leid ist eine Frau so marmorbleich, 
die steht an verwüsteten Stränden 
und lauscht der Stürme wildem Spiel 
und ihrem Tanz über felsige Lande 

 Janus – der mit den vielen Gesichtern. Der färöische Dichter der wilden Gefühle, dessen Worte innerliche Augenblicksbilder weit im Grenzland der Sinne malen. Zuweilen wild und heftig, zuweilen still und nachdenklich. 

Ein Dichter, der das Selbstgefühl einer ganzen Nation mit großen Gesten und schwingenden Worten stärken, jedoch auch ihre Nabelschau auf dem unbeholfenen und selbstdestruktiven Morast beschreiben kann - ohne seiner Verachtung Zwang anzutun. Er, der dem Meer, dem Berg und dem Sturm ihre hallende Stimme gibt, kann auch die Kindersterblichkeit mit dem plappernden Mund eines kleinen Mädchens wiedergeben. Eine seltsame und komplexe Natur, die, wie sein göttlicher römischer Namensbruder, bald das eine Gesicht, bald ein ganz anderes zeigt. 

 Jens Hendrik Oliver Djurhuus, populär Janus genannt, wurde 1881 in Tórshavn geboren. Er ließ früh eine Begabung über das Normale hinaus erkennen und las bereits in der Realschulzeit lateinisch und griechisch. Man sagt, sein Gefühl für seine Muttersprache sei geweckt worden, als er in der Schule einen seiner Mitschüler, den späteren Probst Jákup Dahl, das Gedicht ”Nú er tann stundin..”(Jetzt ist die Stunde ..), des Poeten und nationalen Vorkämpfers Johannes Patursson vorlesen hörte. 

 Janus Djurhuus bestand seine Zulassungsprüfung 1897 und zog danach nach Dänemark, um die Lateinschule zu besuchen. Er hielt sich zuerst in Kopenhagen auf, zog jedoch nach kurzer Zeit nach Rønne auf Bornholm, wo sein Mentor, Emil Bruun, Pastor geworden war. Janus Djurhuus absolvierte 1900 sein Abitur, und im Jahr danach debütierte er mit dem Gedicht ”Blíð er summarnátt á Føroyalandi”(Lind ist die Sommernacht auf den Färöern). 1911 wurde Djurhuus Jurist, und war seither als Rechtsanwalt in Dänemark sowie auf den Färöern tätig. 

1914 erschien seine erste Gedichtsammlung: ”Yrkingar” (Gedichte). Danach veröffentlichte er in steter Folge fünf Gedichtsammlungen und eine Reihe Übersetzungen griechischer Dichter, wovon die bedeutungsvollste die Übersetzung der Ilias von Homer war. 

Als Janus Djurhuus 1948 starb, lagen über 200 Gedichte und poetische Übersetzung von seiner Hand vor. Die klassische Literatur des Altertums und seine Kenntnisse in Griechisch und Latein ziehen sich durch Janus Djurhuus poetische Werke. Jedoch auch die nationalromantischen Strömungen der Zeit, seine Vorliebe für die färöische Sprache sowie seine Kenntnisse der altnordischen Literatur haben ihn unbestritten zum größten Dichter der Färöer gemacht - zum Vater der modernen färöischen Poesie. 

Es ist selbstverständlich nicht möglich, die breiten poetischen Spektren des Dichters in zehn kleinen Bildern darzustellen. Deshalb habe ich einfach meine eigenen Favoriten ausgewählt. Dies ist der Grund dafür, dass die Motive mehr in Richtung vaterländischer und nordischer Themen gehen - auf Kosten der klassischen. Aber Auge und Seele sind nun einmal subjektiv, und vielleicht wird ein anderer Künstler einmal einen Einblick in das klassische Universum dieses mächtigen Künstlers vermitteln. 

 In die Datenbank für neue Kunst und Literatur der färöischen Briefmarkenabteilung: www.faroeartstamps.fo sind in Zusammenhang mit dieser Ausgabe dänische und englische Übersetzungen der Gedichte gestellt, welche diesem Briefmarkenbogen zugrunde liegen. 

 A. E. Petersen
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