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Die Motive dieser Briefmarkenserie zeigt jedoch weniger die allgemeine Volkstracht, als vielmehr feinere Festkleidung.
Ausgabedatum: 10.04.1989
Artikelnr.: PPA020489
Wert: 9,50
Volksdracht
– FR 178-79
Die traditionelle Volkstracht, welche genau wie in anderen europäischen
Ländern ihren Ursprung in der täglichen Kleidung der Bevölkerung des 19.
Jahrhunderts hat, ist auf den Färöern weit verbreitet und erfreut sich auch in
der Gegenwart einer neuen Popularität, besonders bei jungen Leuten. Die
Volkstracht wird bei festlichen Gelegenheiten getragen wie z. B. bei Hochzeiten
und an Nationalfeiertagen.
Die Motive dieser Briefmarkenserie zeigt jedoch weniger die allgemeine
Volkstracht, als vielmehr feinere Festkleidung. Dei Tracht der Frauen heisst
'Stakkur', die Tracht des Mannes 'Sjóstúka' und die dazugehörige Kopfbedeckung
des Mannes ist die 'Stavnhetta'.
Stakkur wurde als Festkleidung, insbesondere als Brautkleid, im Laufe von
mehreren Jahrhunderten getragen und findet man eine Beschreibung darüber
bereits im Jahre 1673. In der alten Zeit waren es nur die reichsten
Bauernfrauen, die es sich erlauben konnten, den Stakkur zu tragen. Er wurde von
einer Generation auf die nächste vererbt, sodass die Mädchen in einer Familie
ihn als Brautkleid tragen konnten. Der Stakkur besteht aus einem langen Kleid,
welches aus azurblauem, scharlachrotem oder grasgrünem Stoff genäht wurde. Bei
seltenen Gelegenheiten bestand das Kleid aus schwarzem Stoff, wie da Motiv der
Briefmarke (600 öre) zeigt. Heute benutzt man meistens Seide. Der Rock hat
viele Falten, die Taille ist im Prinzess-Schnitte genäht. Die Ärmel sind lang
und eng und haben Manschetten, die mit gefältelten Spitzen besetzt sind. Der
Brustbesatz und die Manschetten sind von anderer Farbe als das Kleid und ist in
diesem Falle rot. (Briefmarke 600 öre). Zu dem Stakkur gehört ein Kragen aus
Seide, ein silberner Gürtel oder ein Samtgürtel mit Silberplatten besetzt. Das
eine Ende des Gürtels kann mit Silber verziert sein, genannt Sproti, welches
locker auf den Rock herunterhängt. Der dazugehörende Schmuck besteht aus
silbernen Ösen, Schnürenlitzen und einer grossen viereckigen, oft vergoldeten
Brosche mit loseshängenden Blättern, der Stakkanál, die an dem Halstuch auf der
Brust befestigt wird. Als Kopfschmuck trägt die Frau oftmals eine Krone oder
ein Diadem. Der Stakkur, der während einiger Jahre selten zu sehen war, erlebt
jetzt ein wachsendes Interesse.
Die Sjóstúka ist ein knielanger, schwarzer Lodenmantel, der ursprünglich aus
der Alltagskleidung des Mannes vor 150-200 Jahren stammt. In der Mitte des
19ten Jahrhunderts wurde die Sjóstúka zur Festkleidung des Mannes. Der Mantel
ist mit Seitenzwickeln genäht, hat ein ganzes Rückenteil, die Ärmel sind oben
weit und unten abgerundet mit einem kurzen Schlitz und einem Knopf. Der Wams
hat schwarze Glasknöpfe, ausser den beiden oberen, die aus Silber bestehen und
mit einer Kette verbunden sind. Mit der Sjóstúka werden gewöhnlich weisse
Strümpfe und Lederschuhe mit einer Silberspange getragen. Die Kopfbedeckung,
Stavnhetta, war ein Kennzeichen des Ranges, die zusammen mit der Sjóstúka zu
der Festkleidung der reichen Bauern und anderer hochstehenden Personen gehörte.
Die Sjóstúka und Stavnhetta erfreuen sich zwar während der letzten Jahren
erneut einer gewissen Popularität, doch ist diese Tracht immer noch recht
selten.